Man unterscheidet drei Hauptformen der Spina bifida, bei der es sich immer um einen Geburtsdefekt handelt: Spina bifida cystica, Spina bifida occulta und Enzephalozele.
Spina bifida cystica
Sichtbares Zeichen der Spina bifida cystica ist eine Ausstülpung oder Zyste an der Wirbelsäule, die wie eine große Blase aussieht und von einer dünnen Hautschicht überzogen ist.
Es gibt zwei Unterformen:
Typ eins: Myelomeningozele (Meningomyelozele)
Die Myelomeningozele ist die schwerste und häufigere der beiden zystischen Formen der Spina bifida. Bei ihr sind neben Gewebe und Liquor auch Nerven und Teile des Rückenmarks in den Zystensack ausgetreten. Das Rückenmark ist geschädigt oder nicht richtig entwickelt. Aus diesem Grund besteht immer eine mehr oder weniger starke Lähmung und Gefühlsverlust ab dem Wirbelspalt abwärts. Wie hoch der Grad der Behinderung ist hängt sehr stark davon ab, wo in der Wirbelsäule der Defekt vorliegt und wie viel Nervengewebe betroffen ist. Blasen- und Darmfunktionsstörungen liegen bei einer Myelomeningozele fast immer vor, da die Nerven, die diese Organe versorgen weit unten aus der Wirbelsäule entspringen und somit praktisch immer unterhalb des Spaltwirbels liegen. Für eine vollständige Blasenkontrolle und -empfindung sind jedoch intakte Nervenbahnen zum Gehirn Voraussetzung.
Typ zwei: Meningozele
Bei dieser Form sind Teile der Meningen (Hirn- und Rückenmarkshäute) und Liquor (Hirn-Rückenmarksflüssigkeit) in den Zystensack ausgestülpt. Ein Entwicklungsdefekt des Rückenmarks kann vorliegen, ist in der Regel jedoch weniger stark ausgeprägt als im Falle der Myelomeningozele. Die Meningozele ist die seltenste Form der Spina bifida.
Spina bifida occulta
Die „verdeckte“ Spina bifida ist eine sehr leichte Ausprägungsform und häufig anzutreffen. Die Schätzungen schwanken; Fachkreise gehen jedoch davon aus, dass zwischen 5 und 10 % aller Menschen einen verdeckten Wirbelspalt haben. Es muss betont werden, dass die Spina bifida occulta bei der überwiegenden Mehrheit der Betroffenen keinerlei Krankheitswert besitzt. Oft ist sie lediglich ein Zufallsbefund aus einer Röntgenaufnahme der Wirbelsäule, die aus einem ganz anderen Grund veranlasst wurde. Bei etwa jedem tausendsten Patienten jedoch kann sie mit Problemen einhergehen.
Enzephalozele
Ihr liegt ein Entwicklungsdefekt der Schädelknochen zugrunde, wodurch es zu einer sackartigen Ausstülpung von nur Liquor oder auch Teilen des Gehirns und einer damit verbundenen Hirnschädigung kommen kann.
Beachten Sie, dass die von BARD Medical bereitgestellten Informationen eine ärztliche Untersuchung und Beratung nicht ersetzen können.
Quellen
Stand 12/2014. Aktuellere Informationen sind den o.g. Quellen zu entnehmen