Rückenmarksverletzungen und ihre Arten

Rückenmarksverletzungen und ihre Arten

Rückenmarksverletzungen sind zumeist die Folge eines Wirbelsäulentraumas, bei dem es zum Bruch oder einer Verschiebung von Wirbeln gekommen ist.3,8

Die Wirbelsäule setzt sich aus acht Halswirbeln, zwölf Brustwirbeln, fünf Lendenwirbeln, fünf Kreuzbeinwirbeln und zwei zumeist verschmolzenen Steißbeinwirbeln zusammen. 1,7

„Im Rückenmark sind die Nervenfasern, die sich vom Gehirn aus in den Körper erstrecken und verzweigen, zentral gebündelt. Sie haben die Aufgabe, Informationen zwischen Körper und Gehirn zu übertragen.  Das Rückenmark verläuft durch den Spinalkanal der Wirbelsäule.  Jede Verletzung der Wirbelsäule oder eines Wirbels kann sich somit auch auf das Rückenmark auswirken und vorübergehende oder bleibende neurologische Beeinträchtigungen nach sich ziehen.“ 1,7

Bei Rückenmarksverletzungen wird in der Regel zwischen Tetraplegie und Paraplegie unterschieden.  Die Tetraplegie (teilweise auch Quadriplegie genannt) geht zumeist auf eine Verletzung im Bereich zwischen dem ersten Hals- und dem ersten Brustwirbel (C1 bis T1) zurück.  Bei dieser Art von Verletzung kommt es typischerweise ab dem Oberkörper, d. h. ab dem Bereich von Kopf, Nacken, Schultern, Armen, Händen und/oder Fingern zu Sensibilitäts- oder Bewegungsverlust.  Der Paraplegie liegt eine Verletzung im Bereich zwischen dem zweiten Brust- und dem fünften Kreuzbeinwirbel (T2 bis S5) zugrunde.  Bei ihr können die unteren Abschnitte des Körpers ab dem Magen, Hüften und Beine bis hinab zu den Füßen und Zehen beeinträchtigt sein. 9

Eine inkomplette Verletzung bedeutet, dass die Fähigkeit der Rückenmarksnerven, Informationen zum oder vom Gehirn zu übertragen, nicht vollständig eingebüßt wurde.  Menschen mit inkompletter Rückenmarksverletzung bleibt ein Teil der sensorischen und u. U. auch der willkürlichen motorischen Funktionen unterhalb der Verletzungsstelle erhalten.  Bei einer kompletten Rückenmarksverletzung ist die Nervenleitung zwischen Gehirn und Körper ab der Verletzungsstelle im Rückenmark vollständig unterbrochen.  Es besteht ein Totalverlust der sensorischen und motorischen Funktion im Bereich der Kreuzbeinwirbel S4-S5. 3; 9

Mehr als 80 % aller Rückenmarksverletzungen betreffen Männer, die meisten davon im jungen Erwachsenenalter.2

Beachten Sie, dass die von BARD Medical bereitgestellten Informationen eine ärztliche Untersuchung und Beratung nicht ersetzen können.

Quellen

  1. Centers for Disease Control Spinal Cord Injury Fact Sheet http://www.cdc.gov/TraumaticBrainInjury/index.html
  2. National Spinal Cord Injury Statistical Center Spinal Cord Injury Facts and Figures at a Glance: https://www.nscisc.uab.edu/PublicDocuments/fact_figures_docs/Facts%202013.pdf ,
    https://www.nscisc.uab.edu/PublicDocuments/fact_figures_docs/Facts%202014.pdf
  3. NIH: National Institute of Neurological Disorders and Stroke – http://www.ninds.nih.gov/disorders/spina_bifida/spina_bifida.htm
  4. Cleveland Clinic, Diseases and Conditions – Neurogenic Bladder, http://my.clevelandclinic.org/disorders/neurogenic_bladder/hic-neurogenic-bladder.aspx
  5. Sauerwein D. Urinary tract infections in patients with Neurogenic bladder dysfunction, Int J Antimicrob Agents. 2002 Jun; 19(6):592-7.
  6. ASIA International Standards for Neurological Classification of Spinal Cord Injury
  7. Clinical Neuroanatomy, 27th Edition, McGraw-Hill Education, 2014, Chapter 5-The Spinal Cord, Chapter 6. The Vertebral Column and Other Structures
  8. Principles and Practice of Hospital Medicine, McGraw-Hill Education, 2012, Chapter 63 – Common Neurosurgical Conditions
  9. Current Diagnosis and Treatment in Orthopedics, 5th Edition, McGraw-Hill Education, 2014
  10. Harrisons™ Principles of Internal Medicine, 18th Edition, McGraw-Hill Education, 2012, Chapter 377, Diseases of Spinal Cord
  11. Smith and Tanagho’s General Urology, 18th Edition. McGraw-Hill Education, 2013
  12. Textbook of Neurogenic Bladder, J.Corus MD and E.Schick MD, Martin Dunite Ltd., United Kingdon, 2004, Chapter 43 –Conservative Treatment

Stand 12/2014. Aktuellere Informationen sind den o. g. Quellen zu entnehmen.