Was ist BPH?

Als benigne Prostatahyperplasie, kurz BPH, wird eine gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse bezeichnet.  Sie tritt bei Männern allgemein mit zunehmendem Alter auf. BPH ist kein Krebs. Allerdings kann die vergrößerte Prostata auf die Harnröhre drücken,  wodurch Schwierigkeiten beim Wasserlassen entstehen.  Die Kontrolle über die Blasenentleerung kann verloren gehen und die Betroffenen verspüren stark vermehrten Harndrang.1,10,11

Was genau ist die Prostata?

Die Prostata bzw. Vorsteherdrüse ist ein kleines Drüsenorgan des Mannes, das einen Teil der Samenflüssigkeit produziert.  Sie besitzt in etwa die Größe einer Kastanie und liegt unmittelbar unter der Harnblase,  wo sie die Harnröhre wie ein Ring umschließt.  Die Harnröhre hat die Aufgabe, den in der Blase angesammelten Harn aus dem Körper zu leiten.  Bei manchen Männern vergrößert sich die Prostata und drückt auf die Harnröhre. Dadurch kann es zu Symptomen kommen wie der Unfähigkeit, Wasser zu lassen, oder dem Gefühl, dass die Blase vollständig entleert wurde, obwohl dies nicht der Fall ist.  Hinter einer Prostatavergrößerung können Krankheitsbilder wie eine benigne Prostatahyperplasie (BPH), Prostatakrebs, eine bakterielle oder abakterielle Prostatitis stehen.1,2,3,5,12

Was verursacht BPH?

Über die Ursachen der Prostatavergrößerung sind sich die Ärzte nicht ganz sicher.  Vermutet werden jedoch Veränderungen im Gleichgewicht der Geschlechtshormone, die sich bei Männern mit zunehmendem Alter einstellen.7

Auch die familiäre Belastung und ethnische Herkunft können einen Risikofaktor darstellen.  So tritt BPH beispielsweise unter Amerikanern und Australiern häufiger auf als unter Männern chinesischer, indischer oder japanischer Abstammung.2,3,5,10

Wie wirkt sich BPH aus?

Bei den meisten Männern mit BPH zeigen sich keine Komplikationen.  Wenn Probleme auftreten, dann gewöhnlich deswegen, weil der Harnstrahl behindert ist.  Dies wird als „Harnverhalt“ bezeichnet und  bedeutet, dass die Harnblase nicht vollständig entleert werden kann.  

Man unterscheidet zwei Arten von Harnverhalt.  Beim akuten Harnverhalt  ist das Wasserlassen selbst bei voller Blase unmöglich.  Er tritt plötzlich ein und hält nur kurzzeitig an.  Der akute Harnverhalt ist extrem schmerzhaft und kann zu wiederkehrenden Harnwegsinfektionen (HWI), akutem Nierenversagen und chronischem Nierenleiden führen.  Bei einem akuten Harnverhalt sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.1,2,4,10,11

Beim chronischen Harnverhalt  handelt es sich um eine langwierige Erkrankung.  Patienten mit chronischem Harnverhalt können zwar Wasser lassen, aber ihre Harnblase nicht vollständig entleeren.  Diese Erkrankung bleibt häufig unbemerkt, bis sie andere Probleme nach sich zieht,  wie z. B. ungewollten Urinabgang, auch als Harninkontinenz bezeichnet, oder Harnwegsinfektionen, die durch eine Vermehrung schädlicher Bakterien in den Harnwegen ausgelöst werden.1,10

Zu den Symptomen von BPH zählen:1,2,10,11

  • Schwacher Harnstrahl
  • Startschwierigkeiten beim Wasserlassen, verzögerte Blasenentleerung
  • Harnstottern
  • Nachtröpfeln
  • Häufiger oder starker Harndrang
  • Vermehrtes nächtliches Wasserlassen
  • Restharnbildung
  • Blasensteine
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
  • Harnwegsinfektionen

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Zunächst einmal wird Ihr Arzt Ihnen einige Fragen stellen und verschiedene Untersuchungen vornehmen.  Dazu können Blutuntersuchungen, eine digitale rektale Untersuchung (DRU), ein Ultraschall der Blase und/oder eine Harnflussmessung gehören.1,3,10,11

Sind die Symptome nur leicht ausgeprägt, wird Ihr Arzt zum „kontrollierten Zuwarten“ raten.  Das heißt er wird Sie einmal im Jahr oder öfter in seine Praxis einbestellen, um zu kontrollieren, wie sich die Symptome entwickeln.  Sobald die BPH zu einem Gesundheitsrisiko oder einer übermäßigen Belastung für Sie wird, wird er weitere Therapien anordnen.  Es bestehen verschiedene Therapieoptionen, die die Symptome der BPH mildern können,  wie u. a. Arzneimittel, ambulant durchgeführte minimal-invasive Eingriffe und Operation.1,2,3,11

Wo kann ich mich ausführlicher informieren?

Ausführlichere Informationen über benigne Prostatahyperplasie und andere Prostataerkrankungen können Ihr Arzt und die folgenden Webseiten geben:

National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases – http://www.niddk.nih.gov/Pages/default.aspx

Urology Care Foundation – http://www.urologyhealth.org/

Beachten Sie, dass die von BARD Medical bereitgestellten Informationen eine ärztliche Untersuchung und Beratung nicht ersetzen können. Stand 12/2014.  Aktuellere Informationen sind den genannten Quellen zu entnehmen

Quellen:

  1. Kirby R.S. Prostate Disease and their Treatments, Health Press Oxford 2010
  2. Diseases and Conditions; Benign Prostatic Hyperplasia, Updated 12/2001 http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/benign-prostatic-hyperplasia/basics/symptoms/con-20030812
  3. Urology Care Foundation (American Urology Association, BPH: Minimally invasive Management BPH, Updated 4/2013 http://www.urologyhealth.org/urology/index.cfm?article=144
  4. Lepo H, Management and Preventing Acute Urinary Retention, Rev Urol. 2005; 7 (Suppl 8) S26-S33
  5. National Kidney and Urological Diseases, Updated 8/2014 http://kidney.niddk.nih.gov/kudiseases/pubs/UrinaryRetention/What is Cancer,
  6. National Cancer Institute, 3/2014 http://www.cancer.gov/cancertopics/cancerlibrary/what-is-cancer
  7. Urology Care Foundation (American Urology Association, Prostate Cancer, Updated 4/2014 http://www.urologyhealth.org/urology/index.cfm?article=146&display=1
  8. Information about Prostate Cancer and Screening, Bard Medical, http://www.bardmedical.com/media/127667/prostatecancerpatientscreenings_1009_33.pdf
  9. Prostate Cancer Treatment – Questions and Answers, Bard Medical http://www.bardmedical.com/media/127676/prostatecancertreatment_patientbrochure1pformat__1010-23.pdf
  10. Pathophysiology of Disease: Introduction to Clinical Medicine, Seventh Edition, McGraw-Hill Education, 2014, pgs 26-40
  11. S Chao MD , R Chippendale MD, Current Diagnosis and Treatment: Geriatrics, Second Edition, Chapter 40, McGraw-Hill Education, 2014
  12. Campbell-Walsh Urology, 9th Edition, Saunders-Elsevier Philadelphia PA, 2007, pgs 57-61

Stand 12/2014. Aktuellere Informationen sind den o. g. Quellen zu entnehmen.